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    TV-Tipp: Einer der besten Horrorfilme aller Zeiten
    Pascal Reis
    Pascal Reis
    -Redakteur
    Ob "Rosemaries Baby", "Halloween", "Cannibal Holocaust" oder "Scream": Pascal liebt das Horrorkino in seiner ganzen verstörenden Schönheit.

    Wenn nicht heute, wann dann: Passend zu Halloween läuft am heutigen Sonntag mit „Halloween – Die Nacht des Grauens“ von John Carpenter nicht nur einer der besten, sondern auch einflussreichsten Horrorfilme aller Zeiten im TV.

    Concorde

    +++ Meinung +++

    Es ist für mich schon zur Tradition geworden, dass ich mir jedes Jahr am Halloween-Abend „Halloween – Die Nacht des Grauens“ von John Carpenter anschaue. Für mich gehört Horrorfilm nicht nur zu den besten, sondern auch wichtigsten Vertretern seines Genres. Wer den Klassiker noch nicht gesehen hat, sollte dies heute, pünktlich zu Halloween am 31. Oktober um 22:15 Uhr auf Tele5 dringend nachholen.

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    Darum geht es in "Halloween – Die Nacht des Grauens"

    1963, Halloween in der amerikanischen Kleinstadt Haddonfield: Die Teenagerin Judith Myers (Sandy Johnson) wird in ihrem Elternhaus von ihrem sechsjährigen Bruder (Will Sandin) durch mehrere Messerstiche brutal ermordet – Michael Myers hat zum ersten Mal zugeschlagen! Der kleine Junge kommt daraufhin in das Smith's Grove Warren County Sanatorium und wird hier in die Obhut des Psychiaters Sam Loomis (Donald Pleasence) gestellt.

    15 Jahre später, ausgerechnet am Vorabend von Halloween, gelingt Michael die brutale Flucht aus der Heilanstalt. Maskiert begibt sich der Killer zurück in seine Heimat, wo sich arglose Teenager wie Laurie Strode (Jamie Lee Curtis) gerade auf den Halloween-Abend vorbereiten. Eigentlich war Haddonfield nur auf etwas harmlosen Horrorspaß eingestellt, doch mit der Rückkehr von Michael Myers verändert sich alles...

    Die Geburtsstunde von Michael Myers

    Mit „Halloween Kills“ läuft momentan schon der zwölfte Eintrag in das „Halloween“-Franchise in den Kinos. Ein Fakt bleibt es dennoch, dass kein Teil der Reihe jemals auch nur annähernd an die Klasse von John Carpenters Original herangekommen ist. Mit Michael Myers' erstem Auftritt wurde hier eine Slasher-Ikone geboren, die Horror-Fans auf der ganzen Welt noch heute um den Schlaf bringt.

    Das liegt daran, dass John Carpenter den Zuschauer*innen jedwede Antwortmöglichkeit dahingehend verweigert, warum Michael Myers so handelt, wie er nun mal handelt – ein Umstand, der ihn von so manchen, teils ziemlich abstrusen Sequels unterscheidet. Wenn man so möchte, dann ist „Halloween“ eine Art anti-psychologisches Kino, was in den unendlichen Tiefen des Slasher-Kinos einer erholsamen Ausnahme gleichkommt. Hier bekommt man es mit dem absolut Bösen zu tun, das mit einer nach wie vor furchterregenden Gleichgültigkeit metzelt.

    Die besten Horrorfilme aller Zeiten

    Dabei ist „Halloween“ nach und nach durchaus psychologisch zu verwerten, denn durch die Abwesenheit jeder greifbaren Motivation erschafft John Carpenter hier ein Manifest des Horrors, welches sich gleichwohl als ausgiebige Angst-Studie versteht. Durchweg wird das irrationale Wesen der Urangst vor dem Ungreifbaren vor der Kulisse eines verschlafenen Provinznestchens abgetastet, um der heilen Welt endgültig ihre Unschuld zu rauben: Das Grauen ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen.

    John Carpenters subtile, minimalistische Inszenierung, die „Halloween“ vor allem zu einem langsam unter die Haut kriechenden Stimmungsfilm erklärt, dessen Spannung auch gerne nach Suspense-Mustern verläuft, erforscht die Angst vor der Abwesenheit von Moral und Gewissen. Der Schrecken bleibt dabei bis zum Ende hin nicht zu entschlüsseln. Und selbst in dem Moment, in dem man glaubt, gewonnen zu haben, belehrt uns Michael Myers wieder eines Besseren.

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