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    Emma Stone über "Poor Things": Darum sind die kontroversen Sex-Szenen so wichtig für den Film
    Joana Müller
    Joana Müller
    -Redakteurin
    Von bildgewaltigen Fantasy-Blockbustern über ruhige Indie-Dramen bis hin zu trashigen RomComs kann sich Joana für alles begeistern - außer Horrorfilme.

    In Yorgos Lanthimos’ Oscar-Anwärter „Poor Things” ist Emma Stone in zahlreichen ausschweifenden Sex-Szenen zu sehen. Nun erklärte die Schauspielerin, warum diese so wichtig für den Film und ihre Figur Bella Baxter sind.

    Nachdem „Saltburn” erst vor wenigen Wochen mit vielen pikanten Szenen die Filmwelt auf Amazon Prime Video aufrüttelte, wurde dieser Posten nun durch den Einzug von Yorgos Lanthimos’ „Poor Things” in den Kinos abgelöst. Emma Stone spielt darin mit der Figur Bella Baxter eine Art Neuinterpretation von Frankensteins Monster, die das Gehirn ihres eigenen Säuglings in ihren erwachsenen Körper implantiert bekommt und die Welt auf kindliche Art und Weise neu entdeckt. Dabei durchlebt sie auch ein sexuelles Erwachen, das von einigen Zuschauer*innen kontrovers aufgenommen wurde – vor allem, da dieses mit zahlreichen Sex-Szenen ausgeschmückt wird.

    Im Gespräch mit BBC Radio 4’s Front Row erklärte Emma Stone nun jedoch, warum diese Szenen essentiell für den Film und ihre Figur Bella Baxter sind: „Bella ist komplett frei und ohne Scham für ihren Körper. [Sex] ist natürlich ein großer Teil ihrer Erfahrungen und ihrer Entwicklung, so wie es, denke ich, für viele Menschen ist.”

    Emma Stone wollte Bella Baxters Entwicklung ehren

    Dabei versicherte die Schauspielerin, dass es für sie nicht darum ginge, ständig nackt vor der Kamera zu sein, sondern sie die „Entwicklung der Figur so ehrlich wie möglich ehren” wollte. Sex – von Bella im Film selbst als „Furious Jumping” bezeichnet - sei dabei ein Puzzleteil von vielen, ebenso wie „ihre Entdeckung von Essen, Philosophie, Reisen und Tanz”.

    Diese Aspekte im Film auch so grafisch zu zeigen, sei demnach ein Spiegel des Charakters von Bella Baxter selbst: „Vieles davon war einfach an Bellas Erfahrungen angelehnt... Sie hat nie gelernt, sich für diese Dinge zu schämen oder sich zu verstecken oder nicht einfach komplett in die Erfahrung reinzugehen, sobald es um etwas Neues geht.”

    Daher war es für Emma Stone auch keine Option, bestimmte Szenen zu zensieren: „Zu sagen, ,Ok, lasst uns das alles rausschneiden, weil unsere Gesellschaft auf eine bestimmte Art und Weise funktioniert’ fühlte sich nicht ehrlich dem gegenüber an, wer Bella ist.”

    In England wurde der Film zensiert

    Tatsächlich ist „Poor Things” in England trotz Freigabe für Erwachsene in einer leicht gekürzten Fassung in die Kinos gekommen. Die Szene, in welcher Bella im Bordell mit einem Vater im Beisein seiner zwei Söhne Sex hat, wurde aufgrund des „Protection of Children Act” von 1978 in geschnittener Form gezeigt. In Deutschland ist der Film so wie auch in den USA in ungekürzter Fassung im Kino zu sehen.

    Für ihre schauspielerische Leistung wurde Emma Stone bereits mit dem Golden Globe als beste Hauptdarstellerin in einer Komödie oder einem Musical ausgezeichnet, während sie auch einen Critics Choice Award erhielt. Bei den Oscars geht sie Mitte März nun ebenfalls für den Preis als Beste Hauptdarstellerin ins Rennen. „Poor Things” ist dort insgesamt in elf Kategorien nominiert - darunter Bester Film, Beste Regie für Yorgos Lanthimos und Bestes adaptiertes Drehbuch.

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