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    Für Ridleys Scotts Historien-Epos "Napoleon": Diese schockierende Vereinbarung trafen Joaquin Phoenix und Vanessa Kirby
    Pascal Reis
    Pascal Reis
    -Redakteur
    Pascal liebt das Kino von „Vertigo“ bis „Daniel, der Zauberer“. Allergisch reagiert er allerdings auf Jump Scares, Popcornraschler und den Irrglauben, „Joker“ wäre gelungen.

    Mit „Napoleon“ erwartet uns in diesem Jahr das neue Historien-Epos von Ridley Scott. In einem Interview verrieten Joaquin Phoenix und Vanessa Kirby nun, dass sie am Set eine ziemlich heftige Vereinbarung zum Schocken getroffen haben...

    Am 23. November 2023 wird „Napoleon“ hierzulande in den Kinos starten, bevor die neueste Regiearbeit von „Gladiator“-Macher Ridley Scott kurz darauf dann auch im Streaming-Abo von Apple TV+ zur Verfügung stehen wird. In der Rolle des Napoleon Bonaparte ist „Joker“-Star Joaquin Phoenix zu sehen, während seine Frau Josephine von Vanessa Kirby („Mission: Impossible – Dead Reckoning Teil 1“) verkörpert wird.

    Die Vorfreude auf das knapp 170-minütige Geschichtsstück ist allein aufgrund der involvierten Namen enorm. Und wie Joaquin Phoenix und Vanessa Kirby nun gegenüber dem Empire Magazine verrieten, haben sie sich auch ordentlich ins Zeug gelegt, um den Zuschauer*innen ein möglichst authentisches Bild der Ehe von Napoleon und Josephine abzuliefern:

    „Wir haben die echten Worte ihrer Scheidung in der Kirche verwendet. Wenn so etwas passiert, kann man eine archivierte Nachstellung davon vorlagengetreu durchgehen, die Zeilen vorlesen und dann nach Hause gehen. Aber wir wollten uns immer gegenseitig überraschen.“

    Alles für die Kunst?

    Und um diesen Überraschungseffekt zu erzielen, den Vanessa Kirby in dem Interview anspricht, sollte auch vor Handgreiflichkeiten kein Halt gemacht machen. Phoenix dazu: „Sie sagte zu mir: 'Schau, was auch immer du gerade fühlst, du kannst es tun.' Ich sagte: 'Das Gleiche gilt für dich.' Sie sagte daraufhin zu mir: 'Du kannst mich schlagen, du kannst mich begrapschen, du kannst an mir zerren, du kannst mich küssen, was auch immer es ist.'“

    Damit haben sich die beiden Stars gegenseitig das Einverständnis gegeben, sich im Namen der Kunst auch körperlich anzugehen. Für Joaquin Phoenix und Vanessa Kirby sei es besonders wichtig gewesen, dass sie mittels dieser Vereinbarung zum Schocken Momente schaffen konnten, die das Klischee des steifen Historien-Dramas gezielt umschiffen. Kirby offenbarte diesbezüglich: „Es ist das Schönste, wenn man einen kreativen Partner hat und sagt: 'Okay, alles ist sicher. Ich bin bei dir. Wir werden gemeinsam an diese dunklen Orte gehen.'“

    Tatsächlich kam es dann auch zu einer Szene, in der Joaquin Phoenix Vanessa Kirby unvermittelt eine Ohrfeige verpasste, die so nicht im von David Scarpas verfassten Skript stand. Ob sich Momente wie diese letztlich auch besonders auszeichnen und die unbeständige Beziehung zwischen dem französischen Kaiser und seiner Ehefrau noch intensiver erfahrbar machen für das Publikum, bleibt abzuwarten. Das gegenseitige Ermutigen, einander herauszufordern und zu schockieren, ist aber durchaus als diskussionswürdig zu betrachten, da hier ganz eindeutig Grenzen überschritten wurden. Wenn auch einvernehmlich.

    Das ist "Napoleon" von Ridley Scott

    Während „Uhrwerk Orange“-Regisseur Stanley Kubrick seinen Traum eines „Napoleon“-Epos nie umsetzen konnte, erzählt Ridley Scott nun die Geschichte des legendären französischen Heeresführers, der letztlich zum Kaiser von Frankreich aufsteigen und mehrfach ins Exil verbannt werden sollte. In „Napoleon“ sollen nicht die Schlachten sowie das taktische Genie Napoleons im Mittelpunkt stehen, sondern vor allem die Beziehung zu seiner großen Liebe, Kaiserin Josephine.

    Der erste Trailer, der zum Film bereits veröffentlicht wurde, macht deutlich, dass wir es bei „Napoleon“ mit großen Schauspiel- und Ausstattungskino zu tun bekommen. Da Ridley Scott dank „Gladiator“, „Königreich der Himmel“ oder zuletzt auch „The Last Duel“ viel Erfahrung mit dem hochbudgetierten Historien-Kino hat, darf man davon ausgehen, dass auch „Napoleon“ bei der Oscar-Verleihung im nächsten Jahr (sollte sie aufgrund der Streiks stattfinden) ein Wörtchen mitzureden hat.

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