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    Erstmals im Streaming-Abo: In diesem Action-Remake verliert Liam Neeson als Auftragskiller langsam sein Gedächtnis
    Pascal Reis
    Pascal Reis
    -Redakteur
    Ob Kugelballett à la John Woo oder ein Vollgasspektakel wie in "Mad Max: Fury Road": Für Pascal erreicht das Actionkino durch Bewegung echte Ekstase.

    In „Memory - Sein letzter Auftrag“ darf Liam Neeson in seinem eigenen „Memento“ als Auftragskiller mit Alzheimer für Action sorgen. Den Film von „Casino Royale“-Macher Martin Campbell gibt es dank Sky/WOW nun erstmals im Streaming-Abo.

    Seitdem Liam Neeson mit „96 Hours“ seinen zweiten Karrierefrühling als Action-Star eingeläutet hat, dreht der irische Hüne gefühlt im jährlichen Turnus einen Genre-Reißer. Manchmal sind diese richtig gut („Ruhet in Frieden“, „Run All Night“), oftmals aber eher austauschbare Stangenware („Honest Thief“, „The Marksman“). Auf dem Papier mutet „Memory - Sein letzter Auftrag“ eigentlich wie ein Highlight an, schließlich hat sich Neeson hier mit dem actionerprobten „Casino Royale“- und „Auftrag Rache“-Regisseur Martin Campbell zusammengetan. Das Ergebnis enttäuscht aber größtenteils.

    Liam-Neeson-Fans werden sich davon jedoch natürlich nicht abschrecken lassen. Falls ihr euch dazu zählt oder einfach mal wieder Lust auf einen Action-Thriller mit Starbesetzung habt, könnt ihr euch „Memory - Sein letzter Auftrag“ ganz bequem im Abo des Sky-Streamingdienstes WOW (ehemals Sky-Ticket) anschauen, wo der Film ab heute zum Abruf bereitsteht.

    Darum geht's in "Memory"

    Alex Lewis (Liam Neeson) ist ein skrupelloser und deshalb extrem effizienter Auftragsmörder. Wen er aus dem Weg räumt, ist ihm völlig egal. Ebenso wie die Motive dahinter. Einzig und allein das Töten von Kindern lehnt er aus ethischen Gründen kategorisch ab. Lewis' neueste Kundin ist Immobilien-Magnatin Davana (Monica Bellucci), die ihn anheuert, um einen der Geschäftspartner ihres Sohnes sowie eine in FBI-Gewahrsam befindliche Teenagerin namens Beatriz (Mia Sanchez) zu beseitigen.

    Lewis weigert sich, das unter dem Schutz von Spezialagent Vincent Serra (Guy Pearce) befindliche Mädchen zu töten und weist Davana zurück. Dann erfährt der unter ersten Symptomen einer Alzheimer-Erkrankung leidende Killer, dass sie nun von jemand anderem ermordet werden soll. Mit einem Arsenal aus Kugeln, Bomben und Würgedrähten versucht Alex trotz fortschreitender Beeinträchtigung seines Gedächtnisses, Beatriz' Leben zu retten.

    Liam Neesons "Memento"?

    Wie bereits eingangs erwähnt, ist „Memory - Sein letzter Auftrag“ dann doch eher durchschnittliche Genre-Kost. In der offiziellen FILMSTARTS-Kritik gab es dementsprechende 2,5 von 5 möglichen Sternen. In seinem Fazit schreibt unser Autor Lutz Granert: „‚Memory - Sein letzter Auftrag‘ macht zu wenig aus seiner interessanten Plot-Prämisse, während Liam Neeson und Guy Pearce trotz Spielfreude einfach nicht gegen ihre flachen Charaktere ankommen. Ein insgesamt unnötiges US-Remake.“

    Die FILMSTARTS-Kritik zu "Memory - Sein letzter Auftrag"

    Wer die Geschichte um einen Auftragskiller mit Alzheimer also ein wenig eindrucksvoller in Szene gesetzt sehen möchte, greift zum belgischen Original aus dem Jahre 2003, welches hierzulande unter verschiedenen Titeln bekannt ist (von „The Memory Of A Killer“ über „Totgemacht - The Alzheimer Case“ bis hin zu „Mörder ohne Erinnerung“) und aktuell im Amazon-Prime-Video-Abo* gestreamt werden kann. Alternativ kann man sich natürlich auch mal wieder „Memento“ von Christopher Nolan anschauen. Hier wird das Thema Gedächtnisverlust in Sachen Spannung nicht nur dank der Rückwärts-Erzählweise deutlich virtuoser aufgegriffen.

    Mögen die Action-Sequenzen in „Memory“ auch routiniert in Szene gesetzt worden sein, kann der Film inhaltlich wie dramaturgisch kaum zünden: „Drehbuchautor Dario Scardapane verlagert sich zunehmend auf den zähen Aufbau eines überkonstruierten Plots um Mittels- und Hintermänner. [...] ‚Memory‘ verliert dadurch spürbar an Tempo. Weitere Actionsequenzen sind spärlich gesät – und einige von ihnen fallen mit wenigen Sekunden Länge fast schon lächerlich kurz, dafür aber zumindest recht blutig aus.“

    Verlass ist aber größtenteils auf die Schauspieler. Während Monica Bellucci („Irreversibel“) zwar ausschließlich damit zu tun hat, im Swimmingpool zu baden oder in irgendwelchen Luxusbüros herumzusitzen, bemühen sich Liam Neeson und Guy Pearce merklich, gegen das schwache Skript anzuspielen. Gerade im letzten Drittel zeigt Neeson eine durchaus starke Performance, wenn Wortfindungsstörungen und zuckende Mundwinkel immer deutlicher auf die geistige Verwirrung seiner Figur hinweisen. Pearce holt mit fettigen Haaren und Schnurrbart noch das Beste aus einem rastlosen Reißbrett-Ermittler heraus.

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